tuxnix schriebBei Manjaro, das soll jetzt aber keine Leitlinie sein, steht übrigens "LABEL=BOOT_MNJRO und LABEL=ROOT_MNJRO" ohne dass die Welt dort sofort zusammenbricht.
Manjaro ist ein ganze eigenes Thema: Das war das erste Rolling Release, das ich mit als Ersatz für LinuxMint 18.3 im Dez. 2019 angesehen habe: Auf Computerbase wurde es vorgestellt. Gefallen hat mir besonders, dass es standardmäßig Xfce nutzt (meinem absoluten Favoriten) und deren Webseite machte einen beeindruckend guten Eindruck. Ich habe aber schnell gemerkt, dass es unter der Haube ziemlich vermurkst ist. Inbes. nervte es beim booten ständig mit Kernel Panic:
Wie ich dann herausgefunden habe, bootet es nur mit dem eigenen Grub: Wenn ich es mit dem Grub einer anderen Distribution booten will (egal ob andere Arch-Derivate, Solus, Ubuntu, oder sonst was - ich hatte mehrere Distributionen parallel installiert), kam es zur Panikattacke. - Per Google habe ich schnell (auch ältere) Meldungen gefunden wo das bemängelt wird, trotzdem wird es nicht behoben, ist also offenbar gewollt.
Erschwerend kam hinzu, dass update-grub bei Manjaro elend langsam ist: Z. B. brauchte es bei 7 parallelen Distributionen auf der selben SSD über eine Minute, während alle anderen dafür kaum 20 Sek. gebraucht haben. Außerdem wurde nach dem booten fast jedes Mal ein Kern für ca. 2 Min. voll ausgelastet: Lt. Systemmonitor irgendwas mit man-db.
Pamac blieb bei Installationen/Upates oft hängen, was ich ihm aber angewöhnen konnte indem ich den Einstellungen die parallelen Downloads auf Null gesetzt habe. Danach passierte das nicht mehr.
Da ich einiges installiert hatte, was ich mir noch ansehen wollte (u. a. Fractalus: das kannte ich noch vom C64 und dem Atari 800 XL), habe ich Manjaro noch eine Weile mitgeschleppt, aber dann wurde es mir zu blöd. Ich habe mir die noch ausstehenden Sachen notiert und Manjaro platt gemacht: Nie wieder!
Offensichtlich machst du viel und schaust danach, dass alles Narrensicher ist.
Mein Vater war der König aller DAUs, da wird man vorsichtig: Einmal war ich nach einem Besuch kaum Zuhause, da klingelte das Telefon und er schnauzte mich wütend an, wieso ich immer alles ändere, wieso kann es nicht so bleiben wie es ist, usw.
Dabei hatte ich überhaupt nichts geändert, nur Updates (damals noch WinXP) eingespielt: Das automatisch Update habe ich nie genutzt. Ich wollte selbst bestimmen, was wann aktualisiert wird. Mein Vater wäre auch überfordert gewesen, würden plötzlich irgendwelche Meldungen erscheint: Es hatte es z. B. niemals hinbekommen, den Flash-Player zu aktualisieren, egal wie oft ich es ihm gezeigt habe: Es scheiterte daran, dass er immer vergessen/übersehen hat, den Haken bei AGB zu setzen: "Bei mir funktioniert "weiter" nicht."
Jedenfalls stellte es sich dann heraus, dass dieses "alles anders" zwei miteinander vertauschte Desktop-Icons waren: Es gab auch einen neuen GraKa-Treiber, wo bei der Installation die Auflösung zurück gesetzt (damals noch ein CRT) und die Desktop-Icons gewürfelt wurden. Ich habe sie soweit ich es in Erinnerung hatte, wieder angeordnet und mich bei den beiden eben vertan. - Mir wäre nie in den Sinn gekommen, dass das überhaupt auffällt, geschweige den als großes Problem.
Interessanterweise hatte es später mit LinuxMint fast auf Anhieb nie gravierende Probleme. Selbst die Updates konnte er von Anfang an eigenständig installieren, obwohl das viel aufwändiger war, als alles was er jemals unter Windows zustande gebracht hat: Wenn das Tray-Icon der Aktualisierungsverwaltung blau ist, sie öffnen indem man drauf klickt, dann auf "Aktualisierungen installieren", Passwort eingeben (Groß/Kleinbuchstaben und Ziffern - nichts triviales), ggfs. zusätzliche Abhängigkeiten bestätigen und nachdem die Aktualisierungen installiert wurden, die Aktualisierungsverwaltung wieder schließen.
Alles von selbst und in meiner Abwesenheit. - Er hat mir sogar mal erzählt, dass er das gerne macht: Da er früher sehr viel selbst am Auto gemacht hat, hat ihn das vielleicht das Gefühl gegeben, sich jetzt auch etwas um den PC zu kümmern, was ja stimmte.
Er fing an, im Bekanntenkreis darüber zu reden wie gut ihm Linux gefällt und hat manchmal sogar darüber gelästert, was die anderen wieder für Probleme mit Windows hatten.
Also dass Linux nichts für Anfänger ist, ist definitiv falsch. Man muss nur jemanden kennen, der es einem vernünftig einrichten: Mit einem effizienten, flexiblen DE wie Xfce. ;-)
Ich habe davor auch profitiert, da man so merkt, wie viel vermeintlich Selbstverständliches es gar nicht ist: Frei nach: "Du musst durch diese Tür." - Bumm "Aua!" - "Zuerst die Tür öffnen, dann durchgehen!" :-)
Was m.M.n. viel wichtig ist, ist dass es einen roten Faden in der Anleitung gibt und dass nicht überall steht:
"Mach es genau so - oder noch besser genau anders herum - und bitte denke daran, es gibt noch 5 andere Möglichkeiten"
Dann nennen wir das besser gleich "Anleitung für Aussteiger" 😉
Als ich 2015 mit LinuxMint 17.1 angefangen bin, habe ich mir jeden Schritt notiert, um es jederzeit nachvollziehen zu können. Da ich laufend viel neues gelernt habe, habe ich es immer gleich eingepflegt und wenn ich das Gefühl bekam, ich habe schon zu viel daran herumgebastelt, habe ich es platt gemacht und es nach meinen Notizen mit der aktuellen Konfiguration sauber neu installiert: Geht ja schnell.
Als ein entfernter (ca. 400 km) Bekannter dann sagte er würde sich auch gerne mit Linux beschäftigen, habe ich es ins Reine geschrieben und zu einer Anleitung ausformuliert. Dabei war es mir wichtig, die einzelnen Schritte zu erklären, damit er es auch versteht und nicht nur hirnlos abtippen muss. - Nach ein paar Nachfragen, hat er es auch hinbekommen und konnte mir helfen, die Anleitung zu verbessern. Statt der Notizen habe ich die Anleitung dann weitergeführt.
Falls du (oder jeder andere) dir ansehen möchtest, was ich mir da im Laufe der Zeit zusammengeflickschustert habe, ich habe es noch auf meinem Google Drive:
LinuxMint (R.I.P.)
Als es mit der 18.3 zu Ende ging, hatte ich zuerst versucht doch die 19.3 zu installieren (ich dachte, dann hätte ich erst mal wieder Ruhe), aber die hatte sich immer wieder selbst zerschossen: Das habe in der abgebrochenen 19.3 Anleitung beschrieben. - Wichtig: Dazu braucht mir niemand etwas schreiben. Ich will zu LinuxMint nichts mehr wissen und die Anleitungen entsprechen auch nicht mehr meinem Kenntnisstand. Inzwischen mache ich einiges anders.
Den beschriebenen zRAM-Bug konnte ich auch mit LinuxMint 20 reproduzieren und auch mit Zorin 15.3. Nicht aber mit der aktuellen LinuxMint Debian-Edition, egal wie ich versuchte es zu provozieren. Das scheint also von Ubuntu vermurkst worden zu sein.
Bin fertig. :-)
Ich wünsche allen ein schönes WE,
Andreas