Dirk schrieb
Trotzdem musst du Fahrstunden nehmen und eine Prüfung ablegen, wenn du ein Auto fahren willst. Bevor du Auto fahren kannst, musst du also lernen und Zeit investieren. Warum sollte das bei anderen Dingen anders sein?
Aber bei den Fahrstunden lernst Du doch nicht, wie Du ein Auto zusammenbaust oder es reparierst, sondern wie Du das Auto benutzt?
Analog beim Computer lernst Du wie Du im Internet surfst, ein Office-Programm benutzt, etc., aber nicht, dass es ein UEFI gibt und wie Du ein Betriebssystem installierst (geschweige denn, was ein Betriebssystem ist).
Wenn ich könnte, würde ich bei Autos auch gerne die Betriebssysteme modifizeren, usw., aber leider ist das dort immer nur aufs Benutzen ausgelegt.
dirk schrieb
Oh Junge, so viel trollerei. Aber dennoch: Bist du die Anleitung auch nur ein einziges mal durchgegangen? Häufiger muss man das sowieso nicht machen, denn wenn das System erst mal installiert ist, ist es installiert. Jedenfalls hättest du da dann gemerkt, dass es dabei nicht darum geht „sich in die Themen einzulesen und überall ein Experte zu werden“, sondern einfach nur Punkt für Punkt einer Anleitung zu folgen. Und wenn du „nach einem acht Stunden Arbeitstag“ keine Lust hast, dann mach es ein anderes mal, oder nimm dir die Zeit. Oder lass es halt.
Würdest Du einer x-beliebigen Person auf der Straße ein Laptop ohne Betriebssystem + Arch iso + die deutsche Installationsanleitung geben und davon ausgehen, dass die Person ein Betriebssystem für ihre Tätigkeiten in z. B. < 1 Stunde installiert bekommt?
Also meine Mutter/mein Vater würde nicht einmal den Absatz über das Partitionieren (
https://wiki.archlinux.de/title/Anleitung_f%C3%BCr_Einsteiger#Partitionieren_des_Datentr.C3.A4gers) verstehen, ohne, dass ich ihnen mehrere Stunden die Grundlagen von Computern erkläre ... Und selbst dann müssten sie auch wirklich aufmerksam zuhören und sich dafür interessieren.
Es müssten in etwa folgende Begriffe der Reihe nach abgearbeitet werden:
Was ist "Partitionierung"?
(Hardware?) Bootloader? Swapspeicher? Verschlüsselung? Dateisystem?
BIOS-System? 2 TiB? Dos-Partitionstabelle?
...
Interessant wird es auch, sobald Secure Boot oder Dualboot benötigt wird ...
Ich bin der Meinung, dass Computer auch von Menschen genutzt werden können, die ihn nur benötigen, um damit alltägliche Aufgaben abzuarbeiten (z. B. Online-Banking), aber ansonsten kein Interesse daran haben und das auch nie haben werden. Gut finde ich das Desinteresse nicht, aber ein Autoschrauber hat auch für Leute kein Verständnis, die nicht einmal die Reifen wechseln können ... Trotzdem ist das die Mehrheit der Autofahrer.
Dagegen habe ich die Installation von Ubuntu/Linux Mint schon häufiger mit Anfängern durchexerziert und die Hürden waren viel, viel kleiner. Das schwierigste Problem war eigentlich immer der Bootvorgang, aber wenn man es geschafft hat die Installations-CD zu booten, dann ist der deutschsprachige (nicht jeder kann ("Computer"-)Englisch) Installer eigentlich relativ gut verständlich, im Vergleich zu Windows auf jeden Fall deutlich einfacher. Bei Windows scheitern die "Probanden" immer an der Auswahl zwischen "Upgrade" und "Benutzerdefiniert" und an der Partitionierung.
Kauft man ein Laptop, bei dem Ubuntu im OEM-Modus vorinstalliert wurde, dann ist es eigentlich genauso einfach oder sogar einfacher als Windows 10 in Betrieb zu nehmen.
Bei einem guten Installer wird eine grafische Benutzeroberfläche angeboten, welche den Benutzer in seiner Muttersprache durch den Installationsprozess führt und dabei komplizierte Entscheidungen entweder automatisiert (z. B. die Grafikkarte erkennen und den Treiber automatisch auswählen) oder möglichst einfach erklärt (z. B. Partitionierung: manuell oder eine der halbautomatischen Optionen). Im Hintergrund werden die Befehle aus der Installationsanleitung entweder nach Benutzereingabe (Sprache, etc.) oder vollautomatisch (Grafikkarte, etc.) abgearbeitet. Für 95 % der Anwendungsfälle ist der Installer absolut ausreichend und in den 5 % der verbleibenden Fälle kann man das System ja immer noch ohne Installer installieren.