Mein Weg zu Arch
Ich möchte euch hier mal meinen Weg zu Archlinux darlegen. Vielleicht findet es der ein oder andere ja ein wenig Interessant.
Bis vor 2 Monaten habe ich meine Linuxserver unter Proxmox mit Debian betrieben. Einen kleinen Teil lief und läuft immer noch auf einem Gentoo (CS1.6 und CSS Dedicated Server).
Ich habe unter Debian beispielweise Samba als PDC betrieben, NFS-Server, Apache2, MySQL uvm.. Man glaubt nicht wieviel man irgendwann am Laufen hat, wenn man gut zurecht kommt.
Nun bekam ich aber das erste mal mit Debian Probleme. Benutzte Debian schon seit Version 3. Ich wollte einen Versionsupgrade machen von Version 9.9 auf Version 10.
Das lief einigermaßen gut, einigermaßen. Stuzig wurde ich erst, als ich wie gewohnt per RSYNC meine Daten auf meinen Backupsystem übertragen wollte, merkte ich, dass das Tool rsync einfach weg war.
Hmmm ok. Kann ja mal passieren, dachte ich mir. Nachinstalliert und gut dachte ich.
Als ich aber dann merkte, dass mein Mailserver (Postfix, Dovecot, Amavisd-NEW, Spamassassin, ClamAV) auch nicht mehr seinen Dienst verrichtete, dachte ich mir warum hat mich das System nicht über Änderungen der Configfiles benachrichtigt, wie immer?
Da war ich dann doch soweit. Ich habe das erste mal drüber nachgedacht über einen Wechsel. Aber es auch gleich wieder verworfen.
Nun waren noch 3 PCs dran und noch 4 Laptops. Ich mache es kurz und knapp. Bei jedem dieser Systeme hat der Versionsupgrade überhaupt nicht funktioniert. Ich war mehr als verdutzt. Regelrecht frustriert. Ich wollte es nicht glauben.
Was war nur los mit meinem geliebten Debian? Das kenne ich so nicht. Ich bin vorgegangen wie immer. Alles lief schief. Ich hatte nie vorher Probleme mir Versionsupgrades. Und jetzt bei jedem System. Oh mein Gott. Jetzt habe ich echt Arbeit vor mir.
Jetzt habe ich Recherche betrieben. Ich habe mich sehr schnell dazu entschieden: Ich brauche ein Rolling Release Linux...
Klar, dachte ich als erstes an mein hochgeschätztes Gentoo. Aber Aufgrund der doch relativ großen Anzahl der Pakete, die ich für meinen Hauptserver brauche schnell wieder verworfen. Läuft ja nicht auf Xeons in meinem Fall.
Nur, wenn ich nichts anderes finde wäre ich auf Gentoo gegangen und hätte Compiliert bis die Schwarte kracht. Ich finde Gentoo megatoll. Optimieren, einschränken, einfach tolle Distri. Aber auf einem C2750 virtuell 4vCPUs, neee, eher nicht. Außerdem habe ich ja ein Gentoo laufen, wie vorher schon erwähnt.
Ich mache es nun kurz. Alle möglichen RollingRelease Linuxe virtuell mal angetestet. Aber... Die einzige "andere" RollingRelease-Distri, die in meinen Augen für mich funktioniert mir auch gefällt war ARCHLINUX. Die Entscheidung war gefallen.
Also neue virtuelle Hülle angelegt und begonnen:
Das tolle Wiki von Archlinux genutzt und die Installation begonnen. Jaaaa, ich bin natürlich voll in die erste Hürde ungebremst reingerannt.
Ich will mein System mit LVM2 und ich will /usr als eigene Partition. Der ein oder andere kann es sich schon denken. Ich habe nach der Installation eine Neustart gemacht und das System ist gecrashed. Denn es konnte weder mit LVM2 etwas anfangen, noch /usr finden.
Man kann natürlich darüber streiten, ob das nun so sein muss oder nicht. Aber ich will es so, mein System, meine Regeln. Ich will LVM2, /usr ist eine eigene Partition.
Wieder Recherche und irgendwie habe ich es einfach nicht hinbekommen. Ich war irgendwie zu blöd, da irgendwas zu finden. Also habe ich mir das System im CHROOT genauer angesehen. Nach einer gewissen Zeit habe ich dann etwas gefunden.
Im nachhinein war es total klar. Ich musste dem System/Kernel ja sagen, dass ich /usr als eigene Partition betreibe und auch darauf hinweisen, dass ich LVM2 nutze.
Jetzt lief es:
Hier nun mein Aufbau der HDD:
Dateisystem Typ Größe Benutzt Verf. Verw% Eingehängt auf
dev devtmpfs 4,2G 0 4,2G 0% /dev
run tmpfs 4,2G 799k 4,2G 1% /run
/dev/sda6 btrfs 33G 95M 30G 1% /
/dev/mapper/vg_arch-lv_usr btrfs 54G 2,9G 49G 6% /usr
tmpfs tmpfs 4,2G 13k 4,2G 1% /dev/shm
tmpfs tmpfs 4,2G 0 4,2G 0% /sys/fs/cgroup
/dev/sda1 ext2 723M 75M 641M 11% /boot
/dev/mapper/vg_arch-lv_var ext4 32G 4,2G 28G 14% /var
/dev/mapper/vg_arch-lv_root ext4 22G 47M 21G 1% /root
/dev/mapper/vg_arch-lv_home ext4 43G 113M 42G 1% /home
/dev/mapper/vg_arch-lv_tmp ext4 27G 122M 26G 1% /tmp
/dev/mapper/vg_arch-lv_usr_share ext4 53G 2,6G 50G 5% /usr/share
/dev/mapper/vg_arch-lv_srv ext4 43G 342M 42G 1% /srv
/dev/mapper/vg_arch-lv_var_log ext4 32G 1,6G 30G 6% /var/log
/dev/mapper/vg_data-lv_smb2 ext4 2,2T 206G 2,0T 10% /smb2
/dev/mapper/vg_arch-lv_backup xfs 89G 13G 76G 15% /backup
/dev/mapper/vg_data-lv_smb1 xfs 1,6G 36M 1,6G 3% /smb1
/dev/mapper/vg_arch-lv_var_tmp btrfs 27G 18M 25G 1% /var/tmp
/dev/mapper/vg_arch-lv_opt btrfs 38G 211M 36G 1% /opt
/dev/mapper/vg_arch-lv_usr_local jfs 33G 233M 32G 1% /usr/local
/dev/mapper/vg_data-lv_smb3 btrfs 11T 5,0T 5,7T 47% /smb3
Die meisten Serverdienste habe ich ohne jeglichen Probleme zum Laufen bekommen. Horde/IMP war nicht ein Problem, welches durch ARCH bekommen habe, sondern durch die Pakete selbst. Ich musste es durch pear installieren. Beim Debian gab es in den Repos Pakete. War dadurch bei Debian einfacher, aber ich habe es ja geschafft.
Nachdem ich so ungefährt 2 Wochen mit ARCH gearbeitet habe, habe ich mich auch dafür entschieden es auf den 3 PCs und den 4 Laptops zu installieren. Bei einem System hatte ich dann Probleme mit der Deutschen Lokalisierung auf der Console.
Naja, mein Fehler. Mir wurde hier im Forum super geholfen. An dieser Stelle noch mal vielen Dank für jegliche Hilfe, die ich da bekommen habe. Auch, wenn meine Fragen mal nicht so dolle waren.
Meine Hauptdistri ist nun ARCH. Ich habe aber dennoch andere Distributionen am Laufen. Mein Jumpserver läuft unter FreeBSD (komme ich super zurecht mit), Gentoo für die Spieleserver, CentOS für mein Gitlab mit SELinux, und ein virtuelles Debian, wo ich beobachten will wie es da weiter geht.
Kurzum: Ich mag Debian immer noch. Ich hoffe es zumindest auf meinem Urarltlaptop (Thinkpad T41p 32Bit Pentium M) mal wieder sinnvoll nutzen zu können. Jetzt läuft erstmal Archlinux32 auf dem Uraltlaptop.
Ich bin auf jeden Fall echt froh, dass es Archlinux gibt. :-)