Elitarismus-„Argument“
Arch richtet sich laut Selbstbeschreibung und Philosophie an erfahrene Linux-Nutzer, so steht es sogar auf der Startseite! Wer es bisher schon mal geschafft hat, den Debian-Installer durchzu-Enter-n, oder das letzte halbe Jahr lang Ubuntu genutzt hat, ist für mich kein Erfahrener Linux-Nutzer, und damit nicht in der selbstgewählten Zielgruppe von Arch.
Einen erfahrenen Linux-Nutzer macht für mich vor allem aus, dass er selbst Denken, und Anleitungen mittels eigener Lösungen befolgen kann. Wenn in der Anleitung steht: „Festplatte(n) partitionieren“, sollte das für einen erfahrenen Linux-Nutzer völlig ausreichen, damit er weiß, was in diesem Schritt getan werden muss.
Wer Arch nutzen will, muss sich eben darauf einstellen, dass ihm nicht alles vorgekaut wird, das ist nun mal einfach so, und hat nichts damit zu tun, dass ich Arch als eine besonders elitäre Distribution sehe, sondern viel mehr damit, dass Arch eben – und da wiederhole ich mich –
erfahrene Anwender als Zielgruppe hat.
Wer Arch nutzen möchte, kommt früher oder später sowieso nicht drumherum, die eine oder andere Sache nachzulesen, da ist es doch ganz sinnvoll, zumindest schon mal mit den Linux-Grundlagen anzufangen (mehr ist eine Arch-Installation ja im Prinzip nicht *g*).
Sich aus meinem themenumfangreichen Post nur an dieser einen, später irgendwann mal so oder so ähnlich in abgeschwächter Form vorhandenen Umsetzungsidee hochzuziehen, verfehlt zudem den Kern der Diskussion!
Umfang der Anleitung
Die Anleitung für Einsteiger hat insgesamt 69 Überschriften (wenn ich mich nicht verzählt habe), hier besteht viel Optimierungs- und Straffungsbedarf.
Große Teile in dieser Anleitung sind bereits ausführlich im Wiki behandelt worden: Alles zu Dateisystemen, Formatierung, und Verschlüsselung unter anderem in
ext4,
Festplatte verschlüsseln,
LVM, der gesamte Pacman-Teil in , für Netzwerkdinge gibt es eine eigene
Kategorie mit diversen Artikeln über Netzwerkprobleme, Netzwerkprogramme, WLAN, LAN, PPPoE, UMTS, etc., die Audiokonfiguration wird ausführlich in unter anderem in
ALSA und
OSS beschrieben, die X-Einrichtung in
X, und unzählige Programmbeschreibungen und -Anleitungen gibt es im Wiki ebenfalls schon.
All das ist redundant in der Anleitung vorhanden. Mehrfacher Arbeitsaufwand für nichts, und niemand will sich ernsthaft um diesen Textmoloch kümmern …
Die Anleitung kann (und sollte) in ihrer Struktur natürlich bestehen bleiben, aber sie ist schlicht zu komplex und unnötig redundant. Es würde hier reichen, entsprechende Stellen zu kürzen, und auf die „richtigen“ Wikiartikel zu den jeweiligen Themen zu verweisen, so dass die Anleitung am Ende die Struktur angibt, nach der vorgegangen werden muss, der Rest aber in den jeweiligen Artikeln nachzulesen ist.
Technisches
Es gibt mittels Transclusion die Möglichkeit, einen Wikiartikel in einen anderen Wikiartikel einzubinden. Dann hätten alle, die gerne ein Monsterdokument lesen möchten, ihr Monsterdokument, und alle, die die Inhalte warten „müssen“, einzelne Artikel (die zudem noch ganz normale Wikiartikel bleiben).
Mittels {{:Artikelname}} kann man einen Artikel einbinden, dabei wird sogar das Inhaltsverzeichnis entsprechend erweitert (
Quelltext und
Ausgabe).
Gut, das verhindert zwar nicht die Komplexität der Anleitung, man kann sie dadurch aber wesentlich besser warten, weil man sie gar nicht mehr warten muss, da keine Inhalte vorhanden sind, sondern eingebunden werden (oder zumindest aber zum Großteil eingebunden werden können). Meiner Meinung nach die sauberste und praktischste Möglichkeit, dem Wust Herr zu werden.
… vor allem, da die Meinung der Community hier an diesem Sonntagmittag ja eher Richtung „Ich mag das so komplex und du bist elitäristisch“ geht 🙂