Creshal
> als ein vernünftiges Installationsprogramm auszuliefern.
Zum drölften Mal: Der Installer wurde eingestellt, WEIL SICH KEIN MAINTAINER GEFUNDEN HAT. Wenn du einen Installer willst, dann fork den Code und bring ihn in einen brauchbaren Zustand! Arch ist ein COMMUNITY-Projekt. Wenn die Community nichts anderes macht, als rumheulen, dass die anderen doch mehr arbeiten sollen, kann das nichts werden. :rolleyes:
Dirk
T.M. schriebIch frage mich ganz ernsthaft, warum dieser neue Installationsmodus, nötig wurde, bevor es geeigneten Ersatz gab.
Weil das alte Image aufgrund der vielen Änderungen in den Repos praktisch unbrauchbar wurde, und der Maintainer für den alten Installer diesen nicht mehr für die neue Version anpassen wollte, und ihn auch schon nicht mehr für die älteren Versionen gepflegt hatte.
Fjolnir
T.M. schrieb
Drittens, eine zweite Maschine mit Internet ist momentan praktisch zwingend notwendig, um benötigte Informationen zu beschaffen. Das war früher nicht so und ist in meinen Augen auch unhaltbar. Früher konnte ein Durchschnittsmensch zweifelsfrei ein funktionierendes, d.h. bootbares und (mit Lynx o.ä.) auch internetfähiges Minimalsystem einfach so installieren und sich zur Not alle später benötigten Informationen auf diesem beschaffen. Das ist momentan so. Es wäre doch zumindest erforderlich, alles, was wirklich nötig ist, auf der CDROM zu dokumentieren und den Benutzer auch darauf hinzuweisen. Mir ist nur nicht klar, warum man lieber im Internet Anleitung für Anleitung schreibt und eine auf die andere verlinkt und annimmt, dass der Interessent sich das alles ausdruckt (und dabei nichts vergisst!), als ein vernünftiges Installationsprogramm auszuliefern.
Bei einer Release-orientierten Distribution überhaupt keine Frage. Die Rolling Release Politik macht einen Netinstall aber zwingend nötig. Pakete altern hier einfach so schnell, dass es schnell zu Problemen führen kann, wenn man einen zu alten Snapshot installiert und dann ein Update fahren will, was ja auch neulich der Fall war. Ich hatte es auf Teufel komm raus nicht hinbekommen mit der Core-Installation von August 2011 ein aktuelles Update aufzuspielen. Seit dieser Erfahrung verstehe ich die Entscheidung, nur noch Netinstall anzubieten (vorher war ich genau derselben Meinung wie du).
Desweiteren ist ja Arch auch eher eine Distribution, die man ein einziges Mal installiert und dann nur noch aktualisiert. Ich kann mir auch nur schwer vorstellen, dass es überhaupt keine Möglichkeit geben sollte, bei der Installation keinen Internet-Anschluss zu haben.
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Wenn man keinen Internetzugang zum Zeitpunkt der Installation hat, müsste es doch möglich sein weitere benötigte Pakete vorher auf einen USB Stick zu ziehen, diesen zu mounten und die Pakete dann von dort zu installieren, oder?
Creshal
@Gast007: Ja, das ist problemlos möglich. Man muss nur vorher wissen, welche Pakete man braucht.
fs4000
Für 99,9% aller Benutzer sollte alles drauf sein. Im Gegensatz zu früher, wo die Releases teilweise so alt waren, dass sogar manche Netzwerkkarten einfach nicht liefen.
T.M.
Leute, ich rede nicht über Pakete, die per netinstall nachgezogen werden. Das ist ja wohl selbstverständlich.
Ich rede über INFORMATIONEN, die man während der Installation braucht, zuallererst natürlich diese Anleitung, dann aber auch die Verweise, die darin auftauchen sowie ein paar Hintergrundartikel, die man vielleicht auch gelesen haben sollte. Ich hab doch die Konfiguration der boot loader angesprochen. Das alles muss der, der es machen will, dann in dem Moment wissen, und er kann eben nicht auf solche Informationen und Wiki-Artikel zugreifen, wenn er nicht klugerweise eine zweite Maschine danebenstehen hat. Das ist definitiv ein Mangel gegenüber früher, denn, wie ich bereits schrieb, früher hat der Installer zumindest für ein internetfähiges Minimalsystem gesorgt, ohne dass dabei nennenswerte Fragen aufgekommen wären.
fs4000
In Zukunft wird auch mehr Doku auf den Isos sein, damit alle glücklich sind.
Creshal
> denn, wie ich bereits schrieb, früher hat der Installer zumindest für ein internetfähiges Minimalsystem gesorgt, ohne dass dabei nennenswerte Fragen aufgekommen wären.
Außer, dich hat irgendeiner der dutzenden Bugs im Installer erwischt, dann standest du genauso da, und hattest dich nicht vorbereitet. Da wär das Geschrei mindestens genauso groß gewesen, wenn nicht größer. Insbesondere, weil du beim Menüinstaller teilweise keine Möglichkeiten hattest, einzugreifen, wenn es mittendrin irgendein Problem gab. Da konntest du nur hilflos zuschauen, wie die Fehler eskaliert sind und sich hochgeschaukelt haben, bis du keine Ahnung mehr hattest, was jetzt mit deiner Festplatte los ist.
Alles schon erlebt. Da hab ich lieber die ehrliche Variante.
Dirk
Creshal schriebAußer, dich hat irgendeiner der dutzenden Bugs im Installer erwischt, dann standest du genauso da, und hattest dich nicht vorbereitet.
… oder wenn man irgendeine spezielle Konfiguration brauchte, die vom Installer nicht vorgesehen war. Ich erinnere mich an wirrste ANleitungen im Stile von „Gehe auf ein zweites Terminal, logge dich dort erneut ein, mache XYZ, wechsele zurück zum Installer, überspringe Punkt ZYX, stelle dieses und jenes ein, wechsele auf das zweite Terminal, mache das-und-das, wechsele noch mal auf den Installer, und setze die Installation normal fort“.
So, wie es jetzt ist, müssen Besonderheiten nicht mehr berücksichtigt werden, weil sie nicht als solche auftreten.
Creshal
Oh, ja. Das Zeug hab ich komplett verdrängt. Wobei das zugegebenermaßen mit späteren Versionen nicht mehr ganz so oft nötig war. Dafür hat die Bugdichte spürbar zugenommen.
Ovion
Wenn man über Kabel drin ist (und der Router mit dhcp arbeitet, was in den meisten Fällen der Fall sein dürfte), reicht (zumindest bei mir) ein dhcpcd eth0 und schon habe ich Internetzugang und kann lynx oder links (beides Kommandozeilenbrowser) nachziehen.
Und ja, die aktuelle Installationsanleitung ist sicher nicht optimal für Anfänger, die Umstellung ist ja auch noch nicht lange her. Es steht dir frei, die Anfängeranleitung auf das neue System zu aktualisieren. (Community und so, ne?)
Desweiteren muss ich ehrlich sagen, dass ich die neue Installationsart auch besser finde. Sie ist in meinen Augen nicht komplizierter, nur anders, aber man lernt weit mehr über das System. Und ich finde sie auch mehr dem Arch-Way entsprechend, keine unnötigen Tools, volle Kontrolle beim Benutzer, mehr Flexibilität.
Als Beginners Guide empfiehlt sich, denke ich, übrigens der hier:
https://forum.archlinux.de/viewtopic.php?pid=288367#p288367
Reicht meinen bisherigen Experimenten nach vollkommen aus, um ein fertiges System zu erhalten, ab man weiterarbeiten kann.
zico
Naja ich werd das Medium definitv mal auf meinem Netbook ausprobieren. Ob ich beim abarbeiten von Zeile für Zeile was lerne, wird sich zeigen. Ich hoff zumindest, dass es wieder einen Installer geben wird oder - wie schon angesprochen - ne "Offline-Doku" geben wird.
Greg
Ovion
Optimal! Einen Dank an dich!
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Moin,
erst dachte ich, dass ich Arch niemals ohne das AIF installieren könnte. So habe ich das ISO-Abbild heruntergeladen und probiert, es in einer virtuellen Maschine zu installieren - mit Erfolg. ;-)
Ich finde die Installation ohne das AIF besser, da man so dem KISS-Prinzip näher kommt. Dieses beinhaltet ja auch, dass es keine grafischen Konfigurationswerkzeuge gibt. Das AIF war aber mehr oder weniger ein solches Werkzeug.
Ich habe durch die neue Installationsroutine etwas dazu gelernt, nämlich wie man auch in ein installiertes System "gehen" kann (arch-chroot). Das hat mir dann auch gleich geholfen, GRUB wiederherzustellen, nachdem ich Windows neuinstalliert habe.
Außerdem muss man dazu sagen, dass es für Linux-Anfänger, die etwas tiefgründiger lernen wollen, besser ist, mehr dazu gezwungen zu werden, die Kommandozeile zu nutzen, denn so lernt man noch andere Befehle kennen, die man sicherlich irgendwann einmal wieder gebrauchen kann. Und hat man Arch eins bis zwei Mal installiert, kann man das ganze Prozedere auswendig. ;-)
agaida
Manches verstehe ich einfach nicht. Dass die Dokumentation der neuen Methode noch nicht ausgereit ist, ist richtig. Dafür sind in der Doku eingentlich keine Fehler drin, da sie noch nicht geschrieben wurden. Hat auch was für sich. Und wenn sich jemand (noch) nicht mit der neuen Installation anfreunden kann: Was solls? Der neue Installer liefert ein lauffähiges Live-System, der bootstrap ein sauberes chroot. Und damit kann man schon einiges anstellen. So was hätte ich mir für meinen Arch-Einstieg gewünscht. Ich kann also nichts schlimmes an dem Installer feststellen.
Was ich aber festgestellt habe: Kopf abschalten, klick, klick und schon falsch fällt weg, es gibt nichts mehr zu klicken. Das wird die Hürde für Neueinsteiger sicherlich eine Zeit lang ein wenig höher ansetzen. Für meine erste Installation von Arch hab ich mir Zeit genommen, da ich einfach nicht wirklich begriffen habe, was man von mir wollte. Terminal? Was ist das? Kann man das essen? Auch heute ist es so, dass ich erst mal lesen muss, was sich seit meiner letzten Installation so alles geändert hat. Das finde ich aber eigentlich nicht wirklich schlimm, da ich meine Zeit im allgemeinen nicht mit Arch-Installationen vertue. Arch wird installiert und geht dann einfach. Das wars. Das darf auch gern mal ne Minute länger dauern.
[gelöscht]
Dieser neue Installationsmodus wirkt für Neueinsteiger eher abschreckend!Echt schade,ein krasser Rückschritt.Vielleicht will die Arch Gemeinde auch einfach unter sich bleiben.Vorher war es selbst Linux Anfängern möglich,schnell ein Arch Grundsystem zu haben.
zico
Eigentlich - da is was wahres dran. Nicht nur mit dem Installer. Allgemein "war" Arch bis dato ein erschreckend einfach zu bedienendes System, trotz Rolling Release und KISS. Okay vielleicht lags an meiner Zeit mit Slackware, dass ich durchs AIF ohne einen Blick ins Wiki durchgesemmelt bin und das System keine 20 Minuten später lief.
Dann die zentrale rc.conf, ein einfach zu bedienender pacman. Das hat mich an Arch gefesselt - KISS *und* einfach.
Okay gut, dass AIF nun Niemanden mehr hat, der sich drum kümmert - das ist leider wohl so - aber ich hab leider auch nicht den Eindruck, als würd eman das AIF zurück "wollen". Bissl gesunder Pragmatismus (IMHO) weniger.
Und die Sache mit der rc.conf - da kenne ich mich technisch - trotz Jahren Arch - nicht genug aus, zu beurteilen, ob diese trotz systemd im alten Zustand hätte bleiben können oder ob es ander Möglichkeiten gegeben hätte (systemd nicht integrieren bsp.).
Ich bin immer noch froh ne Distri wie Arch gefunden zu haben. Aber manchmal kommts einem so vor, dass es gar nicht KISS genug sein kann um ja all die zu vertreiben, die ihre Freude am System daraus beziehen "damit" statt "daran" zu arbeiten... nur meine zwei Pfennich. Damit bezieh ich mich nicht auf die verehrten Entwickler - ich les die Mailinglists nicht um ehrlich zu sein - fehlt mir die Zeit für - lediglich die News auf al.de/org.
Dirk
troutmaskreplika schriebVielleicht will die Arch Gemeinde auch einfach unter sich bleiben.
Auch für dich noch mal: Die neuen Installationsmedien wurden ob der vielen Änderungen schlicht NOTWENDIG. Dass es keinen einfachen Installer gibt, liegt daran, dass der alte Installer mit den neuen Medien schlicht nicht mehr FUNKTIONIERT.
Es stecken also weder Boshaftigkeit noch elitäres Gehabe dahinter, sondern schlicht Notwendigkeit und ein nicht mehr funktionierender Installer, um den sich niemand mehr kümmern will.