wbs schriebWas machen die, dass Linux nicht funktioniert?
Du mußt ja sehen, es handelt sich bei Anwendern ja überwiegend um Personen, die nur wenige Kenntnisse haben. Und auch die Entscheider sind ja keine Fachleute, sondern Bürokraten. Die Vorteile fallen denen nicht auf, Vorteile gibt's gar nicht. Bei Nachteilen allerdings ist sofort klar, woran es liegt.
Und ein Nachteil kann schon sein, daß man sich um Zugriffsrechte u.ä. kümmern muß. Dann gibt's so Dinge, wirklichen Scheißkram nach 30 Jahren PC, aber es ist halt nach wie vor ein Problem: Umlaute, Dateinamen mit Leerzeichen, proprietärer Windows-Kram, der per email verschickt wird und sich nicht anzeigen läßt und sowas, das kommt ja in Verwaltungen jeden Tag vor. LibreOffice ist zwar über die Jahre wirklich brauchbar geworden und ein Segen, wegen seiner (bis jetzt noch vorhandenen) Menüstruktur, aber es kann durchaus passieren, daß irgendein dummes docx, das einem zugeschickt wird, intern dermaßen kaputtkonfiguriert ist, daß es zwar mit Word lädt, mit LibreOffice aber nicht, oder daß das Resultat nach dem Laden plötzlich anders aussieht. Ich hab solche Fälle gehabt. Das gibt immer äußerst dumme Diskussionen ("Wie meinst Du das, Du hast kein Word?" - allein, sich laufend für etwas Selbstverständliches rechtfertigen zu müssen, kann auf Dauer anstrengend sein.) Auch zwischen Excel und LibreOffice Calc bestehen empfindliche Unterschiede, z.B. in Zellen mit Datums- oder Wahrheitswerten. Dort spielt es ja sogar eine Rolle, welche Sprache das Betriebssystem spricht. Und es ist dann sehr, sehr schwierig oder nahezu unmöglich, diesen Leuten zu erklären, daß MS Office ebensowenig ein Standard ist wie LibreOffice. Die wissen gar nichts von verschiedenen Dateiformaten. Die sehen ihre Word-Evaluation-Copy zu Hause auf ihrem Laptop und dort geht alles, also was willste?
Außerdem liest man, es sei hier kräftiges Lobbying im Spiel gewesen, man kann praktisch von einem bayrischen Filz sprechen. Es handelt sich also auch um ein strukturelles Problem.
Ein Armutszeugnis bleibt es in jedem Falle.