Hallo liebe Arch-Linuxer,
nachdem die Firma Canon gern für ihren schlechten bis nicht vorhandenen Linux-Support geschmäht wird, möchte ich hier einmal eine Lanze brechen und vor allem kurz zusammenfassen, wie sich ein aktueller Drucker der MAXIFY-Serie unproblematisch unter Arch installieren lässt. Vorab: Es ist in der Tat etwas weniger straightforward als mit einem Gerät von HP, aber nachdem jetzt das dritte HP Multifunktionsgerät kurz nach Ende der Garantie das Zeitliche gesegnet hat, habe ich einfach mal den Sprung ins kalte Wasser gewagt und ein Gerät von Canon gewählt.
In meinem Fall handelt es sich um den Canon MAXIFY MB5350, wobei aber auch andere Geräte dieser Serie identisch gehandhabt werden können. Weitere Rahmenbedingungen: Drucker wird ausschließlich über Netzwerk angesprochen (kein USB).
Was ist dafür zu tun?
Nun, Ihr braucht lediglich das Paket
cnijfilter-ip110 aus dem AUR. Dieses verwendet den Originaltreiber von Canon in der neuesten Version. Trotz des etwas irreführenden Namens liefert das Paket auch gleich passende PPDs für alle neuen MAXIFY Geräte mit. Nach Erstellung und Installation des Pakets könnt Ihr den Drucker dann wie gewohnt über CUPS installieren. Wichtig hier wäre noch, dass Ihr am besten andere Druckertreiberpakete (gutenprint, foomatic) deinstalliert, um Konflikte zu vermeiden.
Wer einen PIXMA der MG-Serie sein Eigen nennt, ändert die PKGBUILD am besten dahingehend ab, dass die Version 5.20 von der thailändischen Canon-Website heruntergeladen wird. Diese ist zwar vom Treiber her identisch mit der 5.00, beinhaltet aber weitere PPDs für die MG-Serie. Fertig!
Ein Hinweis noch: In den Druckereinstellungen lässt sich nicht die Papierkassette (1/2) auswählen. Dies kann man aber dadurch umgehen, dass man unterschiedliche Medientypen je Kassette registriert, so dass der Drucker dann automatisch die passende Kassette wählt.
Und nun?
Ich vermute, dass der eigentliche Treiber grundsätzlich kompatibel zu vielen bzw. fast allen Canon-Inkjetdruckern ist, die irgendeine Version des cnijfilter2 unterstützen. Evtl. würde es hier Sinn machen, einmal ein Gesamtpaket zu schnüren, welches dann jeweils den neuesten Treiber und alle offiziellen PPDs beinhaltet, denn zur Zeit gibt es eine fast unüberschaubare Anzahl von Paketen, die jeweils nur eine kleine Zahl von Druckern abdecken.
Viele Grüße
Smoerrebroed