Hallo!
Da ich gestern bissl im Gentoo-Wiki stöberte auf der Suche nach Hilfe zu ner Lösung für Transparenz am Desktop und dabei auf so ne tolle, elegante und doch einfache Lösung stieß, möchte ich euch diese nicht vorenthalten: Diese Lösung ist unabhängig von der Desktop-Umgebung und daher schöner als die proprietären, wie ich finde:
Das ganze funktioniert so, dass ihr auf ein Fenster klickt, dessen Transparenz ihr verändern wollt, dann noch Strg gedrückt haltet und mit dem Mausrad die gewünschte Transparenz "erscrollt".
Was braucht man?
- Eine Maus mit Scrollrad
- X-Server, Version 6.8 oder 7.0, sollte egal sein
- xcompmgr (current)
- xbindkeys (extra-Repo)
- transset-df (AUR)
- Alle noch nicht vorhandenen Programme installieren (pacman -S xcompmgr xbindkeys und qpkg -p transset-df oder manuell die PKGBUILD aus der AUR holen und übersetzen)
Änderungen in der ///etc/X11/xorg.conf//
- Zunächst wird die Section "Extensions" bearbeitet (wahrscheinlich wird die wie bei mir erst erstellt werden müssen):
- Auch in der Section "Screen" müssen noch Veränderungen (fett gedruckt) vorgenommen werden:
Section "Screen"
Identifier "Screen0"
Device "Card0"
Monitor "Monitor0"
Defaultdepth 24
Option "AllowGLXWithComposite" "true"
Option "Renderaccel" "true"
[...]
Endsection
xcompmgr + xbindkeys starten: //~/.xinitrc//
xcompmgrc erlaubt diverse Effekte, wie Transparenz und Schatten von Fenstern und muss daher immer im Hintergrund laufen, wenn ihr Transparenz genießen wollt.
xbindkeys ist ein kleines Programm, mit dem einzelnen Tasten eigene Funktionen zugewiesen werden können. Hierbei können auch Kombinationen (aus z.B. Maus + Tastatur, wie in diesem Beispiel) angewendet werden. Auch xbindkeys muss im Hintergrund laufen, das ist aber nicht weiter tragisch, da xbindkeys sehr ressourcensparend ist.
Dies wird nun erreicht, dass es (entweder in eurer Desktop-Umgebung als Autostart oder) in der ~/.xinitrc eingetragen wird. Ein Beispiel mit fluxbox sähe so aus:
xcompmgr &
xbindkeys &
exec fluxbox
Wichtig ist, dass hinter dem beiden Programmen der
& kommt, damit das Programm im Hintergrund gestartet wird. Für xcompmgr gibt es diverse Optionen (Schatten in alle Richtungen etc.), die ihr per
man xcompmgr erfahrt, das erspar ich mir hier aber lieber.
//~/.xbindkeysrc//
Hier wird die letzte Änderung stattfinden. Wir definieren hier, welche Aktion bei der Kombination "Strg + Mausrad hoch/runter" ausgeführt wird.
Das sieht dann so aus:
"transset-df --min 0.1 -p --dec 0.07"
control + b:4
"transset-df -p --inc 0.07"
control + b:5
Wenn ihr jetzt euer X neustartet (z.B. mit init 3 in die Konsole wechseln, um von dort aus mittels init 5 wieder in den graphischen Modus zu wechseln) solltet ihr in der Lage sein, jedes Fenster mittels
Strg + Mausrad hoch transparenter zu machen, wenn ihr das Mausrad in die andere Richtung dreht, wird die Farbe wieder kräftiger.
In meinem Vorschlag habe ich den Intervall auf 0.07 gesetzt: transset-df lässt sich dabei sehr genau abstufen: 0 ist völlig transparent (oder fast), 1 ist undurchsichtig, die Schrittweite kann natürlich angepasst werden.
Weiterhin sollte es möglich sein, andere Tasten anstatt der Strg für diese Aktion zu nehmen.
Ein Hinweis noch: Als ich probierte, xcompmgr mit den nv-Treiber laufen zu lassen, war das System arg langsam. Momentan benutze ich die proprietären nvidia-Treiber, mit denen es keine Probleme in der Geschwindigkeit gibt. Ich weiß leider nicht, wie sich das bei ATI-Treibern verhält.. ich wünsche viel Glück...
Original-Seite (englisch)
Viel Spaß mit der neuen echten Transparenz und bei Fragen: einfach Posten 🙂
MfG,
hellwoofa