Na, dann warte mal bis das Microsoft-Service-Center dich anruft - von einer Nummer aus, die nach Schleswig-Holstein klingt, aber in gebrochenem Englisch mit eindeutig west-afrikanischem Akzent. Ich verstehe auch nicht, warum immer noch Senioren auf den "Enkeltrick" hereinfallen, kann man aber alle paar Tage in der Zeitung lesen ...
10000 E-Mails automatisiert in alle Welt zu schicken kostet gar nichts, und wenn nur einer von denen antwortet, hat sich die Sache schon gelohnt. Ausserdem geht es in den meisten Fällen wohl gar nicht um Bargeld, sondern um das Ausspähen von Daten. Selbst wenn du am Telefon nur sagst "Aber nutze gar nix von Microsoft!", könnte die Info für andere schon wieder wertvoll sein.
Dazu noch etwas Witziges: Vor zwanzig Jahren habe ich mal für einen Professor gearbeitet, der in seiner Dienstzeit gern auf Porno-Seiten surfte. Gleichzeitig lies er so ziemlich jeden an seinen Büro-Computer, oder befahl mir und anderen sogar, da mal gründlich aufzuräumen. Er wusste halt nicht, was passiert, wenn man in einem offenen Browser-Fenster strg+h drückt (im Gegensatz zu seinen Studenten). Die am häufigsten aufgerufene Adresse war
www.popp-nett.de - "Hamburger Huren stellen sich". Für die damalige Zeit war das recht fortschrittlich - man konnte sich eine Art Wunschprogramm zusammenstellen (Hautfarbe, Körbchengröße usw.) und gleich online einen Termin vorschlagen. Fanden wir alle sehr, sehr lustig (und sehr, sehr traurig bzw. erbärmlich).
Dementsprechend lief natürlich auch sein E-Mail-Konto mit Porno-Schrott voll. Er wusste aber auch nicht, was ein Spambot ist, und hat dann manchmal zurückgeschrieben: "This is my office machine, so please STOP SENDING ME Messages!". Er dachte wirklich, da wäre jemand am anderen Ende der Leitung, mit dem er reden könnte. Und "This is my office machine" könnte man natürlich auch deuten als "Bitte schicken Sie mir das nach Hause an meine AOL-Adresse" ...
Abschied.