Sorry, mir ist kein besserer Titel eingefallen...
und ich werde wohl eher einen Wiki-Artikel dazu schreiben bzw. es wäre im Wiki sicher besser aufgehoben.
Einfach ein paar Dinge, die mir in den letzen Wochen in den Sinn kamen:
1. Führt für Euch ein System-Änderungslogbuch
Was ihr gerade am System ändert, welche Infos, Web-Links ihr dazu gefunden habt, nützliche Kommandos dazu, usw.
Schreibt sowas kurz (für euch nachvollziehbar) in ein Logbuch. Selbst (oder gerade) erfahrene Admins machen sowas teils noch viel umfangreicher.
So ein Logbuch ist am besten eine einfache Textdatei, die mit cat, less, $EDITOR(nano,vim) und mit auch Libreoffice verwendet werden kann. Eben mit allen Tools, die im Problemfall gerade (noch) verfügbar sind.
2. Gerade wenn im Problemfall das Fehlen einer grafischen Umgebung("Desktop") zu Hinderniss wird, wenn eben dieser *nicht* startet.
Nutzt den Booteintrag "Archlinux Fallback Image"(oder wie immer das bei euch heißt), um das System nur bis zu den TTY-Konsolen booten zu lassen. Probleme durch automatisches Starten von XOrg/Wayland etc. also erstmal zu umgehen, gerade wenn solch ein Problem das Umschalten auf die TTYs(STRG+ALT+Fx) verhindert.
Um das Starten der grafischen Umgebung abzustellen bietet systemd die Option, den Bootvorgang nach Erreichen des sog. "Target" multi-user,target zu stoppen, den eigentlich folgenden Start des graphical.target(was dann Loginmanager oder Windowmanager beinhaltet) nicht auszuführen. Dazu muß an die Kernel-Bootzeile der Parameter:
systemd.unit=multi-user.target
angehängt werden. Wer das weiß, hat Glück. Wer es nicht weiß hat ggf. keine Möglichkeit das nachzuschlagen ;-)
Deshalb habe ich für mich z.B. den Fallback-Eintrag dazu genutzt, dieses Initrd-Image immer mit diesem Parameter zu booten. Das Fallback braucht man eigentlich nur wenn eh schon was schiefläuft, dann kann dieser Eintrag auch gerne erstmal ohne Desktops etc. starten.
Bei mir mit syslinux als Bootloader sehen die entsprechenden Stellen (syslinux.conf) z.B. so aus:
# APPEND für den normalen Boot
APPEND root=LABEL=root rw edd=off quiet
# APPEND für den Fallback-Eintrag, initrd ist da initramfs-linux-fallback.img
APPEND root=LABEL=root rw systemd.unit=multi-user.target
Ich lasse also quiet weg und füge diese spezielle Bootoption hinzu. Für grub wäre das wohl in /etc/default/grub/ zu ändern, kann ich aktuell mangels grub nicht sagen.
3. Sichert Euch wichtige Konfigurationsdaten, gerade wenn ihr Änderungen/Updates/wasauchimmer angehen wollt
Auf Deutsch: Wer z.B. keine Sicherung von /etc hat ist - egal ob Anfänger oder Geek - einfach nur blöd!!!
Ich habe mein eigenes Skript kurz etwas angepaßt, um es für möglichst vielen (gerade der "Anfänger") eine Hilfe im Umgang mit Archlinux sein zu lassen. ACHTUNG: Das ist *kein* "Backup", keine "Datensicherung". Es ist gedacht wichtige System-Konfigs aus einem "guten" Zustand zu sichern, bevor ich Änderungen mache - am System wohlgemerkt, z.B. Grafikkartentreiber, Benutzer-Daten/-Konfigs(/home) haben nichts mit dem System zu tun.
Ich selbst rufe das vor größeren Updates auf, oder wenn ich Systemrelevante Sachen ändere (/etc z.B.)
Bei mir liegt das z.B. unter /usr/local/bin/versicherung.sh und muß als root ausgeführt werden.
Zum Starten entweder ausführbar machen oder per: sh /usr/local/bin/versicherung.sh starten.
Deaktivierte Befehle (mit ### vorneweg) sind gewissermaßen optional bzw. notwendig anzupassen.
#!/bin/sh
#
# Ablageort
DEST=/var/local/versicherung
WORK="$DEST"/$(/usr/bin/date +%F_%X)
mkdir -p $WORK
echo -e "Sichere nach $WORK:"
# Bootloader Konfig
echo -e "\n----> Sichere aktuelle Bootloader-Konfigdatei"
cp -a /boot/syslinux/syslinux.cfg $WORK/
###cp -a /boot/grub/grub.cfg $WORK/
# /etc in Archiv sichern
echo -e "\n----> Sichere /etc..."
tar --totals -cpzf $WORK/etc.tar.gz /etc
# pacman: Logfile und /var/lib/local
echo -e "\n----> Sichere pacman.log und Status der installierten Pakete"
mkdir -p $WORK/pacman_infos
cp -a /var/log/pacman.log $WORK/pacman_infos/
pacman -Q > $WORK/pacman_infos/aktuelle_paketliste
tar --totals -cpzf $WORK/pacman_infos/var_lib_pacman_local.tar.gz /var/lib/pacman/local
# diverse nuetzliche Logfiles
echo -e "\n----> Sichere diverse Logfiles"
mkdir -p $WORK/div_logs
dmesg > $WORK/div_logs/dmesg
journalctl -b > $WORK/div_logs/journal_letzer_boot
# Xorg.log, normalerweise unter /var/log
###cp -a /var/log/Xorg*.log $WORK/div_logs/
# anderes, z.B. ein root-journalheft in dem Aenderungen
# am System dokumentiert sind
###echo -e "\n----> Eigene Dinge"
###cp -a /root/ws01_changelog $WORK/
echo -e "\n\aIch habe fertig! Jetzt lass uns was kaputt machen..."
Im wesentlichen wird gesichert:
a) /etc als Archiv gesichert
b) diverse nützliche Dinge rund um pacman
c) diverse Logfiles
Das ist alles ausbaufähig bzw. an euer System anpassbar. Trotzdem nochmal der Hinweis:
Es ist keine "Datensicherung"! Es sollte eigentlich nur etwas schnelles für einen Systemzustand XYZ sein was der Admin als Backup/Infoquelle bei eine zeitnahe Problembehebung brauchen kann. Ich würde sowas nie zu einer eierlegenden Backupwollmilchsau ausbauen wollen, dafür ist es IMHO nicht gedacht. Das Skript aktuell ist in rund ein paar Sekunden erledigt.
Die jeweilgen "Sicherungen" in z.B. /var/local/versicherung/2018-06-16_13:02:57 kann/sollte man auch turnusmäßig mal entsorgen.