T.M. schrieb[...] es können noch zehn kommen und konstatieren, sie hätten kein Problem damit gehabt. Tatsache ist, dass es derzeit eine ganze Reihe von Problemen mit der Installation gibt, bei Leuten von ganz verschiedenem Wissensstand. Und Tatsache ist auch, dass man nach ein, zwei Tagen erfolglosen Herumprobierens leicht zu einer anderen Distribution geht, gerade wenn man eben noch nicht gebunden ist und verschiedene Dinge mal ausprobiert.
Mir will, ehrlich gesagt, auch nicht in den Kopf, dass und warum es so schwer zu verstehen sein soll, dass der erfolgreiche Ablauf der Installation auch ein Aushängeschild ist, und zwar ein sehr prägendes: es führt nämlich zum allerersten Eindruck, den einer gewinnt. Drum sind ja Installer heute oft sehr aufwendig und sogar grafisch gestaltet.
Ich kann Deine Einwände schon nachvollziehen - unter dem Gesichtspunkt der User-Maximierung. Aber es bleibt die Frage, wen man denn nun eigentlich ansprechen möchte. Ich kann mich ja täuschen, aber mein Eindruck ist schon, dass Arch sich eher an Leute richtet, die gerne mal selber Hand anlegen und die wissen wollen, was auf dem System wie funktioniert. Insofern würde ich auch sagen, dass Arch auf ein anderes Publikum abzielt als beispielsweise die *buntu oder auch Mint (und das meine ich
ohne jede Wertung!). Letztere kann man mittels der sehr komfortablen Installer auch als blutigster Anfänger installieren. Ich würde sogar sagen, dass das mittlerweile komfortabler und wesentlich einfacher verläuft als etwa unter Windows. Vor fünf Jahren hätte ich das nicht für möglich gehalten.
Arch ist demgegenüber simpel gehalten (und in vielen Details sogar ausgesprochen elegant) aber nicht einfach. Die aktuelle Installtionsroutine ist exakt genau so - simpel aber nicht einfach (und mit einigen sehr pfiffigen Details). Insofern wird den Nutzern nichts vorgegaukelt, was
nach der Installation nicht gehalten werden kann.
Ein bisschen erinnert mich Arch an OpenBSD, das ich früher jahrelang parallel zu Debian genutzt habe. OpenBSD ist hervorragend dokumentiert und es wird von jedem potenziellen Nutzer erwartet, sich gründlich einzulesen. Die Installation verläuft zwar ähnlich wie mit aif unter Arch, ist aber aufs Allernötigste reduziert und man muss schon wissen, was man da macht.
Aber dadurch wird eben keine falsche Erwartungshaltung erzeugt 😉
Und letztlich - wie Creshal auch geschrieben hat - würde sich ja niemand dagegen wehren, wenn ein neuer Installer geschrieben oder der alte überarbeitet werden würde. Aber dafür müsste sich eben auch jemand finden, der die Zeit und die Kenntnisse dafür hat.
Abgesehen davon kann man die Sinnhaftigkeit eines aufwändigen Installers für eine Rolling-Release-Distribution (die man normalerweise einmal installiert und dann jahrelang Ruhe hat) schon hinterfragen.