efreak4u schriebnorman schrieb...
Ich habe aber keine Zeit für ein wochenlanges Studium nur um eine Neuinstallation zu machen.
Linux ist für mich kein selbstzweck, sondern eine Arbeitsumgebung. Sie muß funktional sein, das ist Arch im Moment leider nicht mehr - leider.
Wenn ein Linux-Installationsdiplom neuerdings Vorausetzung für Arch ist, dann ist es mit Sicherheit ein schritt in die falsche Richtung.
Nur nebenbei: Mir ist es völlig egal, ob ich mich durch mehues klicken muß oder eine Befehlsliste abarbeiten muß.
Nur funktionieren muß es. Und das tut es nicht.
Da muss ich dir widersprechen. Ich habe ja bereits erwaehnt, dass ich die neue Installationsmethode ausprobiert habe. Ich habe mich dabei an die Schritt-fuer-Schritt Anleitung aus dem Archlinux.de-Wiki gehalten
Das hab ich auch, aber so einfach ist es tatsächlich nicht. Ich hab in den vergangenen Jahren ungefähr siebenmal ein Arch installiert, ich bin nicht ganz unerfahren, aber eben ... ich mach's auch nicht jeden Tag, mir geht dabei vor allem keiner ab, es ist für mich ein produktives Werkzeug, kein selbstverliebter Spielkram, aber das sieht man heute offenbar oft anders.
Insbesondere ist die Konfiguration des boot loaders nicht gelöst. Damit wird der Benutzer einfach alleingelassen. Grub, das neuerdings Grub2 ist, bootet bei mir - ich weiss bis jetzt nicht warum - nur bis zu einem ominösen "Error 15". Ich hab inzwischen herausgefunden, das heisst "File not found" und man rät in diversen Foren, die Namen der kernel- und ramdisk-Dateien zu prüfen. Sehr schlau! Bis jetzt hatte ich das alte Grub in Benutzung, die Konfigurationsdatei dort konnte man noch halbwegs lesen und vor allem mit geringem Risiko bearbeiten. Ich hab sie selbstverständlich gesichert, aber sie nutzt mir jetzt praktisch nix mehr. Und in den Wikis und Anleitungen herrscht ein gnadenloses Versionschaos. Auch neue Anleitungen verweisen auf veraltete Informationen. Also weg mit Grub. - Syslinux ausprobiert. Aber auch das bootet nicht sofort, weil nämlich die falsche root-Partition in der Konfigurationsdatei drinsteht, /dev/sda3, ausgerechnet meine Swap-Partition - genial! Das muss man manuell ändern, bevor man das erste Mal bootet.
Zweitens muss der Benutzer sich stets peinlichst darüber im Klaren sein, was eigentlich sein root ist, d.h. wo er sich gerade befindet. chroot ist etwas, das selbst erfahrene Benutzer nur sehr selten machen. Es passiert blitzschnell, dass man eben nicht die gewünschten Dateien auf der Platte editiert, sondern die gleichnamigen Dateien des Live-Systems im RAM. Fehler und Inkonsistenzen sind einfach vorprogrammiert.
Drittens, eine zweite Maschine mit Internet ist momentan praktisch zwingend notwendig, um benötigte Informationen zu beschaffen. Das war früher nicht so und ist in meinen Augen auch unhaltbar. Früher konnte ein Durchschnittsmensch zweifelsfrei ein funktionierendes, d.h. bootbares und (mit Lynx o.ä.) auch internetfähiges Minimalsystem einfach so installieren und sich zur Not alle später benötigten Informationen auf diesem beschaffen. Das ist momentan so. Es wäre doch zumindest erforderlich, alles, was wirklich nötig ist, auf der CDROM zu dokumentieren und den Benutzer auch darauf hinzuweisen. Mir ist nur nicht klar, warum man lieber im Internet Anleitung für Anleitung schreibt und eine auf die andere verlinkt und annimmt, dass der Interessent sich das alles ausdruckt (und dabei nichts vergisst!), als ein vernünftiges Installationsprogramm auszuliefern.
Ich frage mich ganz ernsthaft, warum dieser neue Installationsmodus, nötig wurde, bevor es geeigneten Ersatz gab. So, wie es jetzt ist, ist es wirklich nicht gut. Das ist nicht mehr KISS, das ist unzulässig weniger, und zwar zu wenig! Das sorgt unweigerlich für Ärger. Ich könnte mir vorstellen, dass Arch sich hier leider viel Unmut und Frustration auflädt und auch Neulinge verschreckt.